Dienstag, 7. Mai 2013

Lasst es ein!



Entsetzen und Trauer verfolgen unsere Gemüter, wenn wir ehrlich sind. Doch wenn wir ehrlich sind, erlangen wir auch Glück und Zufriedenheit. Eine intakte Familie, einen ergänzenden Freundeskreis und eine glückliche Beziehung sind Aspekte, die ein harmonisches Zusammenleben mit der Umwelt und mit Seiner selbst ergeben. Doch wenige bis gar keine dieser Aspekte sind Bestandteil eines Menschen Alltag. Familien zerbrechen oder entstehen erst gar nicht. Freunde werden Nutznießer und dieser Situation Überschrift stellt eine Lüge dar. Beziehungen verstehen sich selbst nicht und die Punkte, an denen sich die Zahnräder des Lebens treffen werden weniger, kürzer die Bekanntschaften und länger das Ausharren auf der Suche nach seinem Sinn in dieser Welt.

Ich bekomme Angst, wenn ich in einer solchen Gesellschaft eingebracht bin und fürchte mich vor diesen Strukturen, welche die Meinen verseuchen oder schon verseucht haben. Doch die eigene Seele ist wie ein Immunsystem. Sie lässt alles zu, reagiert jedoch auf eine Sache mit mehreren Inhaltsstoffen verschieden, positiv und negativ, vorteilhaft, sowie nachteilbehaftet. Die Seele tendiert zu ihrer eigenen Balance, mittels dem Ausgleichen guter und schlechter Erfahrungen.

Einige Menschen, die sich gesund ernähren möchten, führen sich keine Produkte der Pharmaindustrie zu. Sie helfen einem vielleicht zu schlafen, stimmen den ein oder anderen hingegen depressiv. Sieht man mehr Vorteile in Schlaflosigkeit und dem, dies ausgleichende Glück, als in der Situation erholsamen Schlafs und tiefer Depression, ist man des Glückes halber besser beraten, erstere Variante zu wählen.

So bin auch ich in gedanklichen Rätseln, die mir immer und immer wieder die Assoziationen vorhalten, auf bestimmte Außenreize zu verzichten, um deren seelenbelastende Anteile gar nicht erst in mir aufzunehmen. 

Doch nun stellt sich mir die Frage, worauf verzichte ich da eigentlich?! Was entgeht mir und welche Erfahrungen verwehre ich mir? Vielleicht ist einer dieser Außenreize eine Liebesbekundung einer wunderschönen, im Herzen, wie im Geist und in der Seele, aber an Magersucht leidenden Frau, die mir aufgrund der Erfahrung einer gescheiterten Beziehung mit einer Magersüchtigen jedoch zuwider ist. Doch verwehre ich mir dabei vielleicht die Erfahrung, eine intakte Familie zu gründen, eine glückliche Beziehung zu führen und einen ergänzenden Freundeskreis zu erlangen? Vielleicht ist diese Erkrankung ja der einzige Grund, der mich zweifeln lässt!

Ein Leben ohne Risiko, ein Leben ohne das Wissen, dass dieses Leben bald vorbei oder ohne Sinn sein kann, ohne die Ahnung, dass es mehr gibt, dass es vieles mehr gibt, ein solches Leben ist in meiner Definition kein Leben, sondern ein Schauspiel. Doch durch Schauspiel sollte man versuchen Geld zu verdienen und nicht sein Leben zu zerstören.

Somit rate ich, diese Außenreize, solange sie einen auch reizen, in Legitimität und moralischer Vertretbarkeit abzuwägen in authentischer und ehrlicher Gemütsverfassung und diese Reize zuzulassen. Vielleicht ist das, was viele am lieben langen und scheinbar nie endenden Alltag stört und stichelt ein Windzug, aus einer Windrichtung, in der Farben sich brechen und das Leben bunter gestalten kann?!
Gebt nach und liebt das Leben.
gebt euch Ruhe und höret auf
An Menschenweben schnell zu weben
schaut hinab, es ist doch eben
was so schwer ist anzustreben!

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